Was blüht im Winter 2020? Zaubernüsse – Hamamelisgewächse Hamamelisgewächse (Hamamelidaceae) blühen, wenn alles noch ruht. In unseren Gärten und Parks trotzen sie der eisigen Kälte. Wild wachsen ihre Arten in Asien und Nordamerika. Die Zaubernuss ist ein haselnussähnlicher Strauch, der bis zu zehn Meter hoch werden kann. Warum ist die Zaubernuss so bezaubernd? Der Zauber liegt darin, dass sich die Früchte VOR der Blüte ausbilden und die zweiklappige, verholzte Fruchtkapsel, bei ihrer Vollreife, hörbar aufspringt und die Samen einige Meter weit herausschleudert. In England wird sie daher “witch hazel“ – Hexen-Hasel-(nussstrauch) genannt. Nachdem die Fruchtkapseln aufgesprungen sind blühen aus den eingerollten Blattachseln- Knäueln längliche, zarte, spinnenförmige Blüten auf. Bei den vielen Arten reicht das leuchtende Farbspektrum von hellgelb, über orange, bis rotbraun. Ihr leichter Duft bezaubert von Januar bis in den März hinein. Es gibt unterschiedliche Arten der Hamamelis, die chinesische Hamamelis mollis “Pallida“ – blüht um Lichtmess (02.02.2020) und wird daher auch Lichtmess-Hamamelis genannt. Die Arzneipflanze - HAMAMELIS VIRGINIANA (Virginische Zaubernuss) kommt therapeutisch und kosmetisch zum Einsatz. Wegen ihrer adstringierenden/zusammenziehenden Wirkung wird sie bei Riss- und Schnittwunden (Afterumgebung), offenen Wunden (Wundrose, Hautentzündung) aufgetragen. Dabei fördert sie die Heilung von geschädigter Haut und Blutgefäßen. Blätter, Zweige, Rinde und Wurzeln wirken juckreizstillend, kühlend und trocknend. Hilfreich ist sie auch bei Krampfader und Venenentzündungen (unterstützt den venösen Rückstrom). Innerlich kann sie, kurzfristig, bei Durchfall angewendet werden. Ihr blutstillender Effekt kann bei Blutungen aller Art helfen (Nasenbluten, Zahnfleischblutungen, blutende Hämorrhoiden, Menstruationsbeschwerden). Die entzündungshemmende Heilkraft kann bei Neurodermitis, Bindegewebsentzündungen und schlecht heilenden Wunden helfen. Kosmetisch wirkt das Hamameliswasser straffend und anregend auf die Haut und das Bindehautgewebe. zurück zum Archiv |